Rassebeschreibung

Herkunft und Geschichte

Die Heimat des Golden Retriever liegt in Großbritannien, genauer gesagt: Schottland. War über die Anfänge der Zucht und die Ahnen des heutigen Golden Retrievers zunächst nur wenig bekannt, so änderte sich dies schlagartig im Jahre 1952, als Zuchtbuchaufzeichnungen des schottischen Sir Dudley Majoribanks gefunden wurden. Sie offenbarten eine sehr geplante und strukturierte Zucht, die Majoribanks (der spätere Lord Tweedmouth) auf seinem Anwesen „Guisachan“ durchführte, um im 19. Jahrhundert den perfekten Retriever für die beliebte Enten- und Wildgeflügeljagd zu kreieren.

In den Büchern wurde zudem aufgeführt, welche anderen Rassen an der Entstehung des Golden Retrievers beteiligt waren: Der mittlerweile ausgestorbene Tweed Water Spaniel, Bluthunde, Irish Setter, St. John Water Dog und auch schwarze Retriever. Dabei basierte Majoribanks Zucht auf dem hellen Retriever Rüden „Nous“, der Tweed Water Spaniel Hündin „Belle“ und deren gemeinsamer Nachzucht.

Seit 1913 ist der Golden Retriever als eigenständige Rasse in Großbritannien anerkannt. Erst in den Achtziger Jahren schwappte seine Bekanntheit und Beliebtheit auch nach Deutschland über und die Rasse erfuhr in den Neunzigern einen wahren Boom.

Beschreibung

Der Golden Retriever ist ein mittelgroßer kräftiger Hund mit tiefem Brustkorb und harmonischem Körperbau. Seine Pfoten sind rundlich (Katzenpfoten) und sein Kopf breit mit hängenden Schlappohren.

Größe

Während Rüden optimalerweise eine Widerristhöhe von 56-61 cm aufweisen, erreichen Hündinnen nur ein Stockmaß von 51-56 cm.

Gewicht

Das optimale Gewicht für Rüden liegt zwischen 30-38 kg. Weibliche Rassevertreter sind mit 25-32 kg meist deutlich leichter.

Fellfarben und Fellbeschaffenheit

Das Deckhaar des Golden Retrievers ist mittellang, gut befedert und entweder glatt oder wellig. Er hat eine dichte Unterwolle, die ihn vor unterschiedlichsten Witterungsbedingungen und Wasser schützt. Cremefarbene sowie goldene Schattierungen (Hellgold, Dunkelgold, Gold) sind als Fellfarben zugelassen. Wenige weiße Haare an der Brust werden geduldet. Unerwünscht sind hingegen mahagoni oder rote Farbschläge.

Charakter und Wesen

Als Apportierhund war es wichtig, dass der Golden Retriever gehorsam, selbstbewusst sowie motiviert und lernwillig war. Dabei war die Rasse immer schon sehr auf den Menschen fixiert und zutraulich. Eine Eigenschaft, die ihn heute als absolut Familien tauglichen Hund auszeichnet. Immerhin ist er sehr anhänglich und freundlich, und dass sogar Fremden gegenüber. Unnötig zu erwähnen, dass er als Wach- und Schutzhund somit weniger geeignet ist. Auch das Zusammenleben mit Kindern ist kein Problem, wenn der Vierbeiner entsprechend sozialisiert und erzogen wurde. Seine Geduld und Anpassungsfähigkeit kommen ihm dabei sicher zugute.

Haltung

Die Haltung in einem Haus mit Garten bei aktiven Menschen wäre für den Golden Retriever eigentlich optimal. Eine reine Wohnungshaltung ist aber durchaus möglich, wenn für ausreichend körperlichen Ausgleich gesorgt wird. Denn Bewegung in Form von schönen langen Spaziergängen sind sowieso absolutes Pflicht- und Basisprogramm. Hinzu kommen Trainingseinheiten, Spiele sowie geistige Beschäftigungen. Einer Hundesportart gegenüber wäre der agile Hund sicherlich ebenfalls nicht abgeneigt und selbst Ausbildungen zum Therapie- oder Rettungshund sind denkbar. Wer dem Golden Retriever eine besondere Freude machen möchte, fährt regelmäßig an den nächstgelegenen See. Immerhin gilt die Rasse als sehr Wasser affin. Für die reine Außen- oder Zwingerhaltung eignet sich der menschenbezogene Hund übrigens absolut nicht. Er braucht die Nähe zu seinen Menschen und bleibt ohnehin nicht gern allein.

Erziehung

Dem Golden Retriever wird gerne nachgesagt, er hätte den „will to please“. Er möchte seinem Besitzer also gefallen und sei leicht zu erziehen. Ganz so einfach wird es jedoch nicht. Auch wenn die Rasse sehr gelehrig und intelligent ist, kommt kein Hund perfekt erzogen auf die Welt. Die Verantwortung für eine solide Ausbildung liegt immer noch am anderen Ende der Leine. Sein Besitzer sollte darum viel Geduld und Konsequenz mitbringen sowie eine gute Hundeschule in Betracht ziehen. Glücklicherweise arbeitet der Golden Retriever aber gerne mit seinem Menschen zusammen, ist motivierbar und gilt als recht folgsam.

Pflege und Gesundheit

Fellpflege

Das schöne seidig-glänzende Haar des Golden Retrievers verursacht weitaus weniger Pflegeaufwand, als so manch einer vermuten würde. Regelmäßiges Bürsten und Kämmen reicht vollkommen aus. Dabei ist zu bedenken, dass die Rasse das ganze Jahr über haart und während des Fellwechsels darum ruhig etwas häufiger gekämmt werden sollte. Auch der Einsatz eines Staubsaugers kann von Vorteil sein, um die Flut an Hundehaaren während dieser Zeit einzudämmen.

Gute Bürsten und Kämme vermeiden Verfilzungen und sorgen für Glanz, während Striegel lose und abgestorbene Haare aus dem Fell holen und die Unterwolle pflegen. Neben der Fellpflege sollten allerdings auch Maul, Zähne, Augen, Ohren, Krallen und Pfoten etwas Aufmerksamkeit bekommen und im Bedarfsfall mit entsprechendem Pflegeequipment gereinigt werden. Insbesondere die Zahnpflege sollte nicht vernachlässigt werden, damit beispielsweise hartnäckiger und unschöner Zahnstein erst gar nicht entsteht. Wer seinen Hund jetzt noch während der Pflegeroutine kurz auf Veränderungen und Auffälligkeiten hin untersucht, leistet einen wichtigen Beitrag zu seiner Gesunderhaltung.

Rassetypische Erkrankungen

Hüftgelenk- und Ellbogendysplasien kommen leider bei vielen Rassen vor, so auch beim Golden Retriever. Diese Erkrankungen sind teils genetisch bedingt und zählen somit zu den Erbkrankheiten. Es gibt jedoch auch Haltungsbedingungen, welche das Krankheitsbild begünstigen können (Übergewicht, starke körperliche Belastung des Junghundes, falsches Futter). Weiterhin sind verschiedene Augenerkrankungen rassetypisch. Darunter der graue Star (Katarakt) und diverse Formen des progressiven Netzhautschwundes. Beide Erkrankungen können zur Erblindung des Hundes führen. Ein Umstand, mit dem die meisten Hunde allerdings gut zurechtkommen. Auch Epilepsie tritt manchmal unter Golden Retrievern auf. Meist zeigt sich das Krankheitsbild erstmalig innerhalb der ersten drei Lebensjahre. Es gibt Medikamente, welche die Anfälle zuverlässig abschwächen oder sogar verhindern können.

Ernährung und Futter

Der Golden Retriever hat einen leichten Hang zum Übergewicht. Dies ist unter anderem dem Umstand geschuldet, dass viele Halter den Bewegungsdrang der Rasse unterschätzen und sich so überschüssige Pfunde schnell ansammeln. Dies kann gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen, weshalb stets auf eine schlanke Linie geachtet und mit kalorienreichen Leckerlis sparsam umgegangen werden sollte.

Eine ausgewogene Ernährung ist also sehr wichtig.  Ein hoher Fleischanteil mit zusätzlich leckerem Gemüse oder Obst, sowie hochwertigen Ölen ist optimal. Noch besser ist, wenn das gewählte Produkt getreidefrei ist und keine Farb- oder Konservierungsstoffe enthält.

Lebenserwartung

Besitzer können viel dazu beitragen, den Hund gesund zu erhalten und ihm ein artgerechtes und langes Leben zu ermöglichen. Hochwertiges Futter, viel Bewegung und geistige Beschäftigung tragen ebenso viel zum Wohlbefinden bei, wie regelmäßige Pflege und medizinische Versorgung. Wer seinen Welpen zudem bei einem seriösen Züchter kauft, schafft beste Voraussetzungen für viele gemeinsame Jahre. Immerhin liegt die durchschnittliche Lebenserwartung des Golden Retrievers bei rund 10-14 Jahren.

Golden Retriever kaufen

Wer einen Golden Retriever kaufen möchte, sollte sich zunächst über die große Verantwortung im Klaren sein, die damit ins Haus steht. Ein Hund kostet Zeit, Geduld, Geld und manchmal auch Nerven. Er wird für mehr als ein Jahrzehnt Teil des täglichen Lebens sein und bedarf viel Aufmerksamkeit und Pflege. Damit der Vierbeiner den bestmöglichsten Start in ein hoffentlich gesundes und langes Hundeleben hat, sollte nur bei seriösen und eingetragenen Züchtern gekauft werden, die viel Wert auf Rassestandard, Gesundheit und Wesen Ihrer Tiere legen und dies auch bei Zuchtprüfungen und Ausstellungen unter Beweis stellen. Damit Sie lange Freude an und mit Ihrem Hund haben.

 

Golden Retriever bei der Dummy Arbeit

 
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